Mobiles DSL - gewinnt an Attraktivität

Bevor man intensiver über mobiles DSL redet, sollte man es erst einmal definieren: Als mobiles DSL bezeichnet man die kabellose Internetverbindung über Funknetze, die entweder wie beim UMTS Netz möglichst flächendeckend in ganz Deutschland realisiert werden oder wie bei den WLAN Netzen nur über kurze Distanzen funktionieren. Mobiles DSL schenkt dem Nutzer die Freiheit, sich im Wirkungsbereich des jeweiligen Funknetzes zu bewegen, ohne dabei den Anschluss ans Internet zu verlieren. Streng genommen ist der Begriff Mobiles DSL für diese Technologie falsch, denn die Datenübertragung über die Funknetze hat nichts mit DSL - Technologie zu tun. Da DSL jedoch im alltäglichen Sprachgebrauch für alle schnellen Verbindungen ins Internet steht, ist der Begriff mobiles DSL häufig anzutreffen.

WLAN Netze für mobiles Internet auf engerem Raum werden beispielsweise über so genannte Hotspots realisiert; das sind Sende- und Empfangspunkte, die Endgeräten den Zugang ins Internet erlauben. Das Businessportal portel.de zählte im Sommer 2008 insgesamt 13.000 professionell betriebene Hotspots; München besaß 550 davon und war somit die deutsche Stadt mit den meisten Hotspots; es folgten Düsseldorf und Berlin. WLAN Netze werden mittlerweile aber auch als Lösung für private DSL Nutzer vermarktet, die zwar via Kabel ans Internet angeschlossen sind, deren Verbindung von Computern zum DSL Router (DSL Hardware) aber ebenfalls über WLAN funktioniert. Nennen wir das einfach die kleine Lösung für mobiles DSL in Deutschland.

Mobiles DSL - also mobiles Internet - über großflächige Funknetze führte lange Zeit ein Schattendasein; es galt zu Recht als relativ teuer und es war quälend langsam. Zu den ersten Funknetzen, die mobiles DSL ermöglichten, gehörten etwa die GPRS Netze, die eine Geschwindigkeit beim Datendownload von maximal 55 Kbit pro Sekunde erlaubten. Das EDGE Netz brachte es immerhin bereits auf maximal 220 Kbit pro Sekunde, was aber im Vergleich zur DSL Geschwindigkeit immer noch recht langsam ist. Erst UMTS und die Erweiterung HSDPA brachten mobiles Internet mehr in Schwung; HSDPA erlaubt inzwischen Geschwindigkeiten, die den meisten klassischen DSL Anschlüssen gleichkommen. Als Nachfolger von UMTS steht soweit verfügbar, Long Term Evolution (LTE), bereit. LTE als Mobilfunkstandard bietet deutlich höhere Downloadraten mit bis zu 300 Megabit pro Sekunde an.

Doch schauen wir uns das UMTS Netz und das WLAN Netz doch noch etwas genauer an. Gleichzeitig begannen Anbieter für mobiles DSL wie MoobiCent und MoobiAir die echte Flatrate beim mobilen Internet einzuführen. MoobiCent wird vom Anbieter Vodafone und MoobiAir vom Anbieter T-Mobile realisiert. MoobiCent von Vodafone und MoobiAir von T-Mobile sind die beiden größten Anbieter für mobiles Internet in Deutschland. Der Bericht zum Breitbandatlas 2007/02 nannte im Mai 2008 insgesamt 4,5 Millionen UMTS-Nutzer im Jahr 2006 und als Schätzung 8,7 Millionen Nutzer für das Jahr 2007. UMTS Netze sind mittlerweile nach Angaben des Berichts in 85% aller Regionen in Deutschland verfügbar. HSDPA war allerdings in vielen Gemeinden Deutschlands noch nicht verfügbar. In insgesamt 7.530 Gemeinden Deutschlands war ein Anschluss ans HSDPA Netz nur in Null bis zwei Prozent der Gemeindeflächen möglich. In immerhin 2.342 Gemeinden war schnellstes HSDPA in über 95% der Gemeindefläche zu haben.
Die Geschwindigkeit bei den UMTS und HSDPA Netzen für mobiles DSL variiert jedoch mit der Anzahl der Nutzer: Je mehr aktuelle Nutzer mobiles Internet hat, die gerade im Internet surfen, desto weniger Bandbreite steht der Gemeinschaft zur Verfügung.

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